Hier ist ein kleines Praliné – 1×1 mit ein paar Fakten über die kleinen Schokoladenkunstwerke, Tipps und Tricks und einer Anleitung für Pralinés mit Silikonformen.
Wissenswertes:
Ein Praliné muss mindestens zu 25% aus Schokolade bestehen und mundergecht sein, um sich überhaupt mit dem Namen schmücken zu dürfen. Sonst heisst das süsse Stück schlicht Konfekt. Die häufigsten Zutaten (natürlich neben Schokolade) sind Marzipan, Nugat, Nüsse (Baumnüsse, Haselnüsse, Mandeln, Pistazien) oder Liköre. Auch Fruchtpürees werden oft verwendet, ebenso eine Vielzahl von Aromen. Und natürlich nicht zu vergessen: Die Ganache!
Doch was hat es mit diesem Wort auf sich? Es bezeichnet eine Schokoladencrème, die meistens aus Couverture und Sahne besteht, teils enthält sie noch Butter als dritte Zutat. Dabei sind die Mischverhältnisse oft sehr unterschiedlich, sodass die Konsistenz von „cremig“ bis zu „schnittfest“ reicht. Oftmals werden Aromen wie Vanille, Rum oder Mokka hinzugefügt, auch Salz oder Chili sind möglich.
Angesichts der Zutatenliste von Pralinés haben diese eine Menge Kalorien und beim Fettgehalt wird es einem schwindelig. Kohlenhydrahte gepaart mit Fett – eigentlich eine besonders bösartige Kombination für die Figur. Aber sparsam verspeist, dafür mit allen Sinnen genossen, kann man getrost darüber hinwegsehen. 😉 Ist jedenfalls meine Philosophie…
Greift man zu Pralinés, sollte man lieber zum Confiseur gehen als die billige Pralinéschachtel im Supermarkt kaufen. Es ist dort zwar teurer, aber die Qualität umso besser.
Es gibt etliche Geschichten über die Enstehung, aber die Gängigste ist folgende: Im 17. Jahrhundert lebte Clément Jaluzot in Frankreich, der Küchenchef des Grafen Plessis-Praslin. Er beobachtete seinen Küchenjungen, wie er heimlich die gerade bekannt gewordenen überzuckerten Mandeln in Schokolade tunkte und naschte. Clément Jaluzot übernahm diese Idee und servierte diese Kreation an einem politischen Reichstag, bei welchem auch der Sonnenkönig Ludwig XIV. anwesend war.
Zu Ehren des französischen Vertreters Plessis-Praslin bekam das Produkt den Namen Praline.
Tipps und Tricks:
1. Das Wichtigste ist, dass man sich genügend Zeit einplanet, denn Pralinés entstehen nicht in 10 Minuten und erfordern sorgfältiges Arbeiten.
2. Die Küche darf nicht zu warm sein, 20°C sind optimal.
3. Keine Diätprodukte verwenden, da sie oft zuviel Wasser enthalten. Sonst geht lieber Joggen oder lasst es bleiben 😉
4. Schon klar, dass es nicht immer die teuersten Produkten sein müssen, bzw. können! Jedoch sollte man beachten, dass aus hochwertigeren Zutaten auch bessere Pralinés entstehen. Dies trifft vor allem auf die Schokolade zu. Einfache Blockschokolade ist zwar lecker, kommt aber nicht an eine hochwertige Couverture heran.
Anleitung für Pralinés mit Silikonförmchen:
Bevor man die Förmchen benutzt, sollte man sicherstellen, dass diese trocken und sauber sind. Ich wasche sie vor Gebrauch immer noch einmal ab und trockne sie dann mit Watte nach. Denn Wasser ist Gift für die Couverture!
1. Zuerst muss man natürlich die Couverture schmelzen (Anleitung: https://fraupistache.wordpress.com/2013/04/09/couverture-richtig-schmelzen/)
2. Die geschmolzene Couverture mit einem Löffel bis zum Rand in die Förmchen giessen.
3. Die gefüllten Förmchen über eine Schüssel stürzen, um die überschüssige Couverture wieder zurückfliessen zu lassen.
4. Mit einem Teigschaber die Ränder sauber streichen.
5. Nun hat man die Hohlkörper fertig, sie müssen nur noch bei Zimmertemperatur erstarren.
6. Wenn die Hohlkörper fest geworden sind, kann man jede beliebige Füllung hineingeben.
7. Um die Pralinés zu schliessen, gibt man noch eine Schicht Couverture darüber, welche man wieder mit dem Teigschaber glatt streicht.
8. Nachdem man die Pralinés erneut bei Zimmertempertur erstarren liess, kann man diese vorsichtig (!!) aus den Förmchen drücken.
Fertig 😉
Jetzt nur noch ein bisschen dekorieren, zurechtlegen, drapieren, in ein gutes Licht rücken und fotografieren. 😉